Truckerin Helga und die LKW-Maut: „Es funktioniert nicht immer“

Helga zu erreichen ist gar nicht so einfach: Die Unermüdliche Truckerin ist eigentlich immer auf Tour und regelmäßig international unterwegs. Kein Wunder also, dass sie auch mit der LKW-Maut schon jede Menge Erfahrungen gemacht hat. Deswegen haben wir sie gefragt: Welche Rolle spielt der Stop an der Mautstation eigentlich im LKW-Alltag?
Die LKW-Maut ist in Europa mittlerweile ziemlich flächendeckend verbreitet. Auf zahlreichen Strecken muss sie entrichtet werden. In Deutschland beispielsweise wurde sie 2005 eingeführt und seit dem 01.10.2015 sind alle Bundesstraßen für LKW mautpflichtig – das sind rund 40.000 Kilometer, rechnet das BMVI vor. Die Maut ergibt sich unter anderem aus der Strecke, die das Fahrzeug zurücklegt, sowie Faktoren wie der Achs-und Gewichtsklasse. Mautpflichtig sind LKW, die eine Gesamtmasse von 7,5 Tonnen überschreiten.
In Deutschland etwa wird die Maut durch Kontrollbrücken und blaue Mautsäulen des Unternehmens „Toll Collect“ automatisch erhoben. Dafür brauchen Fahrer lediglich eine sogenannte „On-Board-Unit“, die nach einer Registrierung die notwendigen Daten an das Unternehmen übermittelt und anfallende Gebühren direkt abrechnet. Alternativ ist eine manuelle Buchung über das Internet möglich. Zudem gibt es sogenannte „Mautstellen“.
Allerdings ist das nur die Maut-Regelung in Deutschland – europaweit gibt es zahlreiche andere Handhabungen. Und das muss man als international tätige Truckerin beachten, erklärt Helga.
„Es funktioniert nicht immer“
Plant man eine Tour von Land zu Land, muss man die Maut unbedingt beachten. Helga kennt das dank ihrer regelmäßigen Strecken nach Skandinavien, Spanien, Italien, Frankreich und Österreich zur Genüge.
Helga tourt im LKW durch Europa: „Im Schnitt hab ich 13.000 km pro Monat.“
Die Unermüdliche Helga berichtet von ihren Touren
Europaweit gibt es zahlreiche Systeme, die für die Maut genutzt werden. Mal sind Mautstellen gefragt, an anderen Orten braucht man eine Vignette. Helga verwendet eine Mautbox mit dem „Telepass“-System: „In dem sind alle Länder drin, die ich brauche“, erklärt sie: „Da kannst du einfach die Länder hinzufügen, die du benötigst.“
So weit, so einfach. Mit der Box kann Helga ohne weitere Probleme überall durchfahren und verliert keine Zeit –zumindest theoretisch: „Wenn es funktioniert, kostet es keine Zeit. Dann gehen die Schranken einfach auf. Aber es funktioniert nicht immer“, erklärt sie: „Dann stehst du in der Telepass-Spur und die Schranken gehen nicht auf.“
Diese Momente an der Schranke können dann einige Minuten in Anspruch nehmen, wenn nicht sogar mehr. Ein Problem, das nicht nur bei den modernen „automatischen“ Systemen besteht, sondern auch bei „klassischen“ Varianten wie er Bargeld- oder Kartenzahlung. Helga hat das alles schon erlebt: „Es gibt immer mal wieder Bargeld-Spuren, aber du musst du erstmal Bargeld mithaben. Dann nehmen viele nur bis zu 50-Euro-Scheine, keine Hunderter oder so“, berichtet sie: „Es gibt aber auch Kartenspuren.“
Doch auch hier läuft es nicht immer wie geschmiert: „Es ist immer etwas kompliziert. Mal nimmt er die Karte, mal nimmt er sie nicht. In Frankreich kann man zum Beispiel sicher sein, der nimmt keine Karte – da braucht es Bargeld oder Kreditkarte.“
Am nervigsten ist es aber, wenn die Schranken aufgrund eines technischen Fehlers einfach nicht aufgehen wollen, hinter einem aber schon die nächsten Fahrzeuge stehen: „Dann kannst du wieder hinten ran fahren“, erklärt Helga. Und dann kann man sich schonmal auf „alte Bekannte“ auf den kommenden Kilometern einstellen: „Es fahren dann wieder alle nach vorne, die du überholt hast.“
Das kann zu Verzögerungen auf der Route führen – und im schlimmsten Fall so weit gehen, dass die Tourenplanung nicht mehr aufgeht.
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Ungewöhnlich findet Helga hingegen die Situation in Spanien: Dort wurden seit September 2021 einige Strecken wieder mautfrei, mit der „Autopista 2“ und „Autopista 7“ sind 500 Kilometer betroffen: „Da ist der Vertrag ausgelaufen. In Spanien fahren wir gerade quasi gratis“, berichtet Helga: „Die Mautstellen werden der Reihe nach weggerissen. Dabei sind die noch gar nicht alt, das ist echt kurios.“
Ewig wird das aber wohl nicht der Fall bleiben: 2024 soll ein neues Mautsystem in Spanien angewandt werden.
Was haltet ihr vom Thema Maut? Was habt ihr für Erfahrungen an den Mautschranken gemacht? Erzählt es uns in den Kommentaren!

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Mit dem Hinweis Spanien die AP 2 bzw 7 kostenlos, sollte man vorsichtig sein, denn z zt gilt das nur für Katalonien und Ring Valencia, rest ist/bleibt kostenpflichtig.
Alternative wären autovia die parallel laufen.