Falschparker an Bushaltestellen

Eigentlich sind Bushaltestellen dafür gedacht, dass vor allem dort Busse halten. Doch immer wieder kommt es vor, dass die Stops durch andere Vehikel belegt sind – sowohl im Linien- als auch im Fernverkehr. Busfahrer Mirko kennt beide Probleme.
Falschparker im Linienverkehr
Als Busfahrer in der Stadt hat man im Alltag jede Menge zu beachten. Die Gäste sollen schließlich sicher von A nach B gebracht werden, während es gleichzeitig gilt, einen engen Zeitplan einzuhalten.
Damit alles reibungslos abläuft, sollte es am besten zu möglichst wenig Störungen kommen. Allerdings kommen solche immer mal wieder vor – beispielsweise durch Falschparker an Bushaltestellen.
„Es kommt im Liniendienst in der Stadt schon vor, dass der eine oder andere an einer Haltestelle steht“, berichtet Busfahrer Mirko Liesebach-Moritz: „Wenn es eine Haltestelle ist, wo nur ein Bus hinpasst, und da steht dann einer mit seinem Privatwagen – dann ist das natürlich ärgerlich.“
Was ist erlaubt?
Tatsächlich ist es in der Regel erstmal erlaubt, dass auch Nicht-Busse an Bushaltestellen halten dürfen. Also ist ein Stehen in der Haltestelle von bis zu drei Minuten, ohne dass die fahrende Person den Wagen verlässt, erstmal möglich. Alles was darüber hinaus geht, ist Parken – und in der Regel in einem Abstand von 15 Metern vor und hinter dem Haltestellenschild verboten. Dazu kommt: Auch das Halten ist nur solange erlaubt, solange keine Busse behindert werden. Kommt ein Bus, muss der Platz frei gemacht werden, damit ein reibungsloser Ablauf möglich ist.
Immer wieder kommt es vor, dass andere Verkehrsteilnehmer die Bushaltestellen für problematische Stops nutzen. Gründe dafür sind vielfältig: „Ärgerlich sind auch Geschichten, wenn Lieferdienste an der Haltestelle irgendwo stehen und Pakete ausliefern“, berichtet Mirko.
Hier gilt es dann, schnell eine Lösung zu finden, wenn der Bus nicht mehr ganz in die Haltestelle passt: „Das ist für die Fahrgäste und den Fahrer immer schwierig, das gleich in die richtigen Bahnen zu leiten. Die Leute wollen ungehindert ein- und aussteigen, dafür ist eine Haltestelle nun mal da.“
Grundsätzlich seien kurz haltende Verkehrsteilnehmer kein Problem, das im Alltag nicht zu lösen sei, betont Mirko. Allerdings könne es durch Falschparker auch zu gefährlichen Situationen kommen. Das hängt dann auch von der Haltestellenart ab. Denn neben kleinen und großen Haltestellen gibt es auch die Unterscheidung in Stops, die direkt an der Straße liegen, oder die eine kleine Bucht bereitstellen.
So kann es dazu kommen, dass ein Falschparker in der Haltestelle auch die Straße blockiert. In Buchten kann falsches Parken dazu führen, dass ein Bus schief in der Haltestelle steht und auf die Straße hinausragt – was ebenfalls zu gefährlichen Situationen führen kann. Außerdem ist es im Sinne der Barrierefreiheit wichtig, dass Busse korrekt an die Haltestellen heranfahren können, damit der Fahrgastwechsel für alle problemlos durchgeführt werden kann.
Falschparker im Fernverkehr
Auch im Langstreckenverkehr ist Mirko regelmäßig unterwegs. Hier kann es ebenfalls zu Problemen mit Falschparkern kommen: „Mit Reisebussen ist es oft so, dass touristische Städte Haltestellen nahe der Sehenswürdigkeiten haben. Wenn die durch PKW oder Wohnmobile beparkt werden, hast du keine Möglichkeit“, so Mirko: „Dann hast du A die Schwierigkeit: du kannst nicht parken und B: du kannst keinen Fahrgastwechsel vornehmen.“
Eine Alternative ist dann schwierig: Schließlich sind Parklücken sowieso oft nicht ganz leicht zu finden. Mit den Ausmaßen eines Reisebusses wird die Suche nicht gerade einfacher.
In Italien beispielsweise gibt es laut Mirko die Möglichkeit, abgesicherte Busparkplätze im Vorfeld zu buchen. Das kann aber, je nach Ort, zwischen 100 und 180 Euro kosten: „Und das würde wiederum den Reisepreis erhöhen, den der Gast bezahlen muss. Und das wäre auch irgendwie doof“, findet Mirko.
Deswegen ist für Mirko oft eine ausgeprägte Vorbereitung wichtig. Alternative Parkplätze oder Möglichkeiten zum Fahrgastwechsel zu finden, gehören für ihn zum Alltag: „Wenn ich Touristik fahre, dann muss man clever sein und sich im Vorfeld über Maps informieren. Dann kann ich gucken: Wo kann ich parken? Komm ich da rein? Oder du rufst eben beim Hotel an? Die helfen dir auch weiter.“
Grundsätzlich gilt also: Dort, wo explizit Busse halten sollen, sollte man den Platz möglichst auch frei lassen. Das gilt übrigens auch für Busspuren – die darf man, wenn sie explizit abgegrenzt sind, als PKW-Fahrer überhaupt nicht befahren.
Habt ihr im Alltag auch Probleme mit Falschparkern? Erzählt es uns in den Kommentaren!
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Fotonachweis: © AdobeStock Ralf Gosch / Wolfgang Mette

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Die PKWfahrer stellen ihren Pkw in der Bushaltestelle ab und verlassen ihn umzur Bank zu gehen um ihre Geldgeschäfte zu erledigen.Und das dauert meist länger als drei Minuten.Dabei wissen wir doch alle wer sein Fahrzeug in einer Bushaltestelle abstellt und aussteigt der parkt.
@Raimund Tober : Das Verhalten wundert mich nicht; es sind doch die Städte, die dieses Verhalten haben wollen durch die Beschlüsse, die sie machen. (Künstliche Verknappung der Parkplätze, zu hohe Parkplatzgebühren).
Für mich als PKW-Fahrer wird es zum Problem wenn andere Fahrer meinen die Busspur sei eine Abbiegespur. Da ist schon mehrmals eine gefährliche Situation entstanden, weil ich dachte dass der PKW bei der Haltstelle anhält.