20 Jahre unfallfrei – LKW-Fahrer Markus erzählt, wie’s klappt

Viel zu schnell kann es passieren: Ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit reicht für eine amtliche Delle im Blech – oder Schlimmeres. Zum Glück ist unser Unermüdlicher Markus von kleineren wie größeren Unfällen lange Zeit verschont geblieben. Ganze 20 Jahre blieb er ohne Unfall. Wie hat er das gemacht?
Eine Stecknadel am Revers, eine Urkunde und sogar ein kleiner Orden: Die Auszeichnung, die unser Unermüdlicher Markus von der „IRU“, also der „International Road Transport Union“ verliehen bekommen hat, kann sich wirklich sehen lassen.
Der Anlass: 20 Jahre LKW-Fahren ohne Unfall. Eine wirklich tolle Leistung, zu der wir Markus ebenfalls gratulieren. Aber wir wollen auch wissen: Wie hat er das hingekriegt?
„Glück ist immer ein Faktor“ schießt es bei Markus direkt aus der Pistole: „Man sagt immer, Gesundheit ist wichtig, aber ich sag auch: Auf der Titanic waren alle kerngesund, die hatten aber kein Glück.“
Doch Glück ist natürlich nicht der einzige Faktor. Wir haben Markus gefragt, worauf man als Fahrer achten sollte, um sicher auf der Straße unterwegs zu sein.
Ganz wichtig: Vorsicht walten lassen
Für Markus ist eine defensive, vorausschauende Fahrweise entscheidend. Das lernt man schon in der Fahrschule, sollte man danach aber auch niemals vergessen: „Ich bin eher jemand der bremst, als jemand der sagt, ich habe Vorfahrt“, erklärt Markus, schränkt aber auch ein: „Man darf nicht immer zurückziehen. Das ist auch verkehrt und damit verunsichert man den einen oder anderen.“
Um das richtige Maß zu finden, ist ein Blick für die anderen Verkehrsteilnehmer unerlässlich: „Was ich über die Jahre festgestellt habe: Die Kommunikation miteinander ist wichtig. Mal Lichthupe, mal gewunken, dass jemand über einen Zebrastreifen kann – ganz einfache, visuelle Kommunikation ist wichtiger denn je“, so Markus.
Auch, wenn modernen LKWs mittlerweile zahlreiche technische Hilfestellungen zur Verfügung stehen, sollte man das nicht vergessen. Auf die Technik sollte man aber ebenfalls zurückgreifen, findet Markus: „Ich bin für jedes Helferlein, das ich habe, dankbar. Ich schalte da auch nichts ab. Im Idealfall sind die alle an, sie machen mir das Leben einfacher.“
Absolute Aufmerksamkeit
„Du musst deine Augen heute überall haben und du musst mehr auf alle anderen achten, als auf dich selber“, findet der langjährige LKW-Fahrer: Die Straßen heutzutage sind voll, und sie werden immer voller.
Darüber hinaus würden immer mehr Ablenkungen auf einen einprasseln. Und die gilt es, auszublenden: „Früher hast du nur einen Tacho im Auto gehabt, jetzt hast du zwei Displays und ein Navi“, betont Markus.
Generell seien die Einflüsse von außen in den letzten Jahren extrem geworden, während das reine „Fahren“ an sich leichter wurde. Das kann zur echten Herausforderung für die Konzentration werden: „Früher war das Handwerk: Lenken, Schalten, Kuppeln, Fahren. Heute: Tempomat, Abstandsregel-Radar rein, 65 auf der Landstraße rollen lassen. Der hält mich in der Spur – da wirst du auch schnell unaufmerksam“, meint Markus.
Das ist zwar komfortabel, doch man sollte nie vergessen, was man da eigentlich tut. Schließlich bewegt man gerade Tonnen um Tonnen an Gewicht durch die Gegend: „Das Problem ist ganz einfach, dass viele Menschen beim Autofahren an alles andere Denken – aber nicht ans Autofahren. Das ist aber so komplex heutzutage, so viel fließt auf dich ein – du musst schon 100 Prozent dabei sein.“
Wer im LKW träumt, läuft schnell Gefahr, die Aufmerksamkeit komplett zu verlieren – und dann drohen beispielswiese Auffahrunfälle, weil man nicht darauf achtet, wie weit der Wagen vor einem eigentlich noch entfernt ist.
Noch mehr Tipps zur Unfallvermeidung findet ihr übrigens hier:
LKW-Unfällen vorbeugen – Darauf solltet ihr achten
So kommt ihr sicher durch den Straßenverkehr
Ein ruhiges und positives Gemüt
Nicht nur Aufmerksamkeit, auch Unsicherheit oder gar Wut im Bauch können einen unvorsichtig werden lassen: „Angst und Aggression sind immer ein schlechter Ratgeber“, weiß Markus. Deswegen versucht er stets, einen positiven Ansatz in seine Fahrten zu bringen und sich nicht zu ärgern: „Ein Beispiel: Ich kann heute nicht mehr abladen, mir fehlt eine Viertelstunde. Das würde mir morgen unwahrscheinlich viel helfen, aber ich kann es nicht ändern. Ich könnte mich jetzt darüber aufregen, aber ich belaste mich damit nicht. Wird nichts? Dann eben nicht, Thema abgehakt.“
Diese Einstellung versucht Markus an jedem einzelnen Morgen direkt zu verfolgen: „So steh ich jeden Tag auf: Ich mach meinen Job so gut ich ihn machen kann. Immer 100 Prozent geben, oder mehr. In der Regel bin ich immer positiv, denn mit schlechten Gedanken kannst du dir den Tag ganz schön versauen und bist total unkonzentriert.“
Bisher ist Markus damit offensichtlich gut gefahren. Und das ist auch gut so, schließlich sagte er uns mal, dass sich für ihn jeder Kratzer auf dem LKW wie einer am eigenen Körper anfühlen würde. Schön, dass Markus da doch meistens verschont bleibt!
Wie seid ihr normalerweise auf der Straße unterwegs? Ähnlich entspannt? Oder macht ihr es anders? Erzählt es uns in den Kommentaren!

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Ja denn kann ich im großen u ganzen zustimmen!!