Dusche im LKW – Ist das was für euch?

von | 27. Dez. 2021

Unzählige Kilometer reißen Fahrerinnen und Fahrer tagtäglich auf den Autobahnen ab. Logisch, dass man da auch mal eine Pause braucht – und diese gerne mit einer Dusche verbindet. Doch ganz so einfach ist das leider nicht immer. Nun sprach BGL-Vorstandssprecher Prof. Dr. Dirk Engelhardt über einen interessanten Ansatz.

Die Muskeln entspannen, ein bisschen runterkommen und dazu das Gefühl von Frische und Sauberkeit: Eine angenehme, warme Dusche nach einem langen Arbeitstag ist wirklich nicht zu unterschätzen. Gerade für LKW-Fahrerinnen und Fahrer, die den ganzen Tag der körperlichen Belastung von langen Touren sowie Be- und Entladungen ausgesetzt sind, kann eine Dusche geradezu belebend wirken.

Doch in der Realität ist es oft nicht so einfach mit der Dusche. Die sanitären Einrichtungen entlang der Autobahn entsprechen leider nicht immer den Standards, die man sich für einen Waschgang wünschen würde – von der Verfügbarkeit mal ganz abgesehen. Denn nicht an jeder Ecke findet man einen Rasthof mit entsprechenden sanitären Anlagen.

Die Hygiene bleibt ein Thema, das schon oft und breit in der Logistikbranche besprochen wurde, aber weiterhin für Probleme sorgt. Das thematisierte nun auch Prof. Dr. Dirk Engelhard vom Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL).

Oft müssen sich Fahrer unterwegs irgendwie behelfen – wäre eine Alternative denkbar?

Wie „eurotransport“ berichtet, äußerte Engelhardt gegenüber der Fachzeitschrift „trans aktuell“, dass die Parkplätze an der Autobahn aufgerüstet werden müssten, etwa durch Essensautomaten, Lieferdienste und auch Duschautomaten (via Eurotransport.de)

Doch ein weiterer Ansatz klingt allerdings ebenfalls interessant: Demzufolge schlägt der BGL längere Maße für einen LKW auf – allerdings nicht im Bereich der Ladung, sondern zur Aufrüstung der Kabinen.

Hier könnten in Zukunft Duschen und Toiletten verbaut werden, um Fahrerinnen und Fahrern unabhängig von der Park- und Rastplatzsituation eine Möglichkeit zur Erfrischung zu geben. Denkbar sei etwa der Einsatz eines zusätzlichen Moduls zwischen Fahrerkabine und Ladefläche, das einem kleinen Badezimmer entspräche.

Die Vorteile scheinen logisch: Man wäre nicht mehr darauf angewiesen, einen entsprechenden Rastplatz zu finden und kann gleichzeitig selbst dafür Sorge tragen, dass die Hygiene im Bad stimmt. Darüber hinaus ist man nachts auf fremden Parkplätzen nicht mehr gezwungen, im Dunkeln zu den sanitären Anlagen zu laufen, wenn man mal unterwegs ist.

Gleichzeitig bedeutet es natürlich auch eine Veränderung des Vehikels sowie zusätzliches Gewicht auf Tour.

Wir wollen wissen: Wie seht ihr diese Idee? Könnt ihr euch vorstellen, ein eigenes, kleines Bad im LKW zu haben? Welche Voraussetzungen müsste es für euch erfüllen? Und wie seht ihr die Situation im Allgemeinen?

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© Adobe Stock gilles lougassi | Tomasz Zajda

Könnt ihr euch eine Dusche im eigenen LKW vorstellen?

8 Kommentare

  1. Das wäre wirklich toll. Man könnte dann auch mal in einem Industriegebiet stehen ohne laute Kühler neben einem. Oder Autobahnlärm. Und müsste sich nicht in die Büsche schlagen. Doch was bedeutet, es wird vom BGL vorgeschlagen. Klingt für mich so als ob nicht mal ich das noch erlebe. Und ich bin erst 32. Das machen die Speditionen doch niemals mit. Man könnte, so würde ich schätzen, mindestens 1 Tonne weniger laden. Und die Ladefläche wird auch kürzer um mindestens 1,50m.
    Wenn man aber überlegt was auf kleinem Raum in einem Wohnmobil untergebracht ist. So ein verbautes Bad wiegt doch doch niemals mehr wie eine halbe tonne oder?!

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  2. Hallo
    Es funktioniert in Amerika doch auch?? Wieso kann Mann nicht den 1,5m an das Fahrerhaus anhängen, würde beim Fahren keinen Unterschied machen.

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  3. Ne mehr oder weniger gescheite Dusche wäre schon toll.

    WC kann man, zumindest ich, eigentlich ganz gut planen und ein WC ist auch einfacher zu bekommen wie eine Dusche.

    Ich fahre im Agrarbereich mit viel Staub und Dreck, da wäre ne Dusche jeden abend schon super.

    ABER, so ein mini-ding, wo man sich nicht drehen oder bewegen kann, brauch ich nicht. Da bleib ich lieber bei meinem wasserkanister und freiluft Badezimmer.

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  4. Es würde doch dazu führen das wir noch mehr sozial abgeschirmt werden. Die LKW werden noch mehr in entlegenen Gebieten Parken. Wo bleiben die sozialen Kontakte. Es müssen mehr Autohöfe und moderne Raststätten gebaut werden und der Staat müsste dafür Sorgen das diese Kostenlos sind. Wiedermachen wird das Problem auf dem Rücken der Fahrer abgewälzt. Ich Persönlich möchte nach einer 15std Schicht auch mal das Fahrzeug verlassen und mich gemütlich in ein Lokal setzen und etwas essen. Wie soll das enden ?
    Die ganze Woche dosenfutter auf dem Gaskocher? Nein Danke

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  5. Der Gesetzgeber steckt in der Völlig veralteten Entscheidung gefangen aus den 1950 Jahren über LKW lÄNGEN UND BREITEN ; hÖHE KÖNNTE man belassen . Und da gäbe es schon einer Reihe von Herstellern auch unseren Mercedes Benz , oder in den usa Frachtliner die haben schon xxxL Kabinen entwickelt und neben Volvo sind Marktführend in Übersee. Auch hier in Deutschland wäre es kein Problem die Zugmaschiene um 80cm nach hinten zu verlängern um Dusche und Toilette als Modul oder einfach als verlängerung der Kabine zu realisieren. Wer mit einem vier Achser mal gefahren ist wird es schon verstehen das es auch für unsere Strasse so einer Veränderung verträglich wäre. Öffentliche Parkanlagen müssten blos um Wasser Hydranten und Abwasserentsorgungs Stellen nachgerüstet werden, aber das auch nicht unbedingt auf Rastplätzen denn Speditionen wären bestimmt daran interesiert den Fahrern das Leben zu erleichtern.

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  6. Hatte als Busfahrer vor 30 Jahren schon eine Dusche in der Bordtoilette. War super. Das Wasser war warm, weil der Vorratsbehälter über dem Motor war. Insgesammt braucht das gar nicht soviel Platz, eine etwas a ndere Planung in der Kabiene könnte das Problem heute schon lösen.

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    • Es wäre für die Arbeitsbedingungen in der heutigen, derzeitigen Situation absolut sinnvoll, aber dazu müsste sich auch der Gesetzgeber bewegen und zwar in Sachen Außenlänge, Gesamtgewicht und Ausstattung sonst werden einige Arbeitgeber wieder sparen, aber es werden eh nur Leute gefragt die mit dem Job des Berufskraftfahrer in der Theorie zu schaffen haben und fern der Praxis sind.

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  7. Dusche ja, Toilette eher nein denn die Entsorgung wäre erst mal das Problem,in D sowie viele Sachen ,die anderswo schon völlig normal sind.

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