Analoge und digitale Fahrtenschreiber

von | 9. Jan. 2020

Das Einhalten der korrekten Lenk- und Ruhezeiten ist ein Thema, das den Alltag jedes LKW-Fahrers ein Stück weit bestimmt. Aufgezeichnet werden die Daten mithilfe eines Fahrtenschreibers – und der ist wiederum ein ganz eigenes Thema für sich.

Analog und Digital – Wo ist der Unterschied?

Lenk- und Ruhezeiten – kaum ein Thema wurde beim Fernfahrerstammtisch, den wir Anfang November besuchten, mehr diskutiert. Wir haben uns das Ganze noch einmal genauer angeschaut: Wie genau werden die Lenk-, Ruhe- und Arbeitszeiten dokumentiert?

Wenn Ihr selbst Berufskraftfahrer seid, kennt Ihr die Antwort natürlich: Ein Fahrtenschreiber, oder Tachograph, ist für die Aufzeichnung der verschiedenen Zeiträume und einer Menge weiterer Daten zuständig. Die Geräte gibt es sowohl in digitaler als auch in analoger Ausführung. Wo liegen die Unterschiede?

Die analogen Geräte findet man vorwiegend in älteren Fahrzeugen – schließlich müssen neuere LKW und Busse heutzutage per Verordnung mit einem digitalen Fahrtenschreiber ausgerüstet werden. Dennoch dürften die meisten von Euch noch die analogen Geräte kennen: Auf einer Tachoscheibe aus Papier werden Geschwindigkeit, Kilometer, Lenkzeitunterbrechungen sowie Lenk- und Ruhezeiten aufgezeichnet. Dazu müssen die Fahrer selbst noch Daten wie den Namen, Abfahrts- und Ankunftsort und Kilometerstände bei Start und Ankunft ergänzen. Es gibt manuelle und automatische Geräte: Bei der manuellen Variante muss der Fahrer selbst seine Lenkzeiten dokumentieren, während das automatische Gerät dies von selbst anhand der Geschwindigkeit macht.

Die Tachoscheiben und Belegdokumente müssen dann insgesamt 28 Tage lang aufgehoben werden – für den Fall einer Kontrolle. Darüber hinaus muss ein analoger Tachograph alle zwei Jahre geeicht werden.

Bei den digitalen Geräten muss der Fahrer schon deutlich weniger selbst Hand anlegen: Das Gerät funktioniert mithilfe einer Fahrerkarte, die auf den jeweiligen Fahrer geeicht ist. Hier werden alle relevanten Daten erfasst und abgespeichert – so wird eine Menge Zeit gespart. Die neuesten Geräte wurden an die DSGVO angepasst, um den Datenschutz zu gewährleisten und in Zukunft soll der Tachograph intelligent Daten verarbeiten und versenden, um weitere Zeitersparnisse zu ermöglichen. Gleichzeitig werden die Daten einer Fahrt beispielsweise mithilfe von Satelliten noch genauer aufgezeichnet.

Schutz vor Manipulation

Wenn man das Ganze so liest, erscheint die Liste der erfassten Daten ziemlich lang. Mit der Weiterentwicklung der Geräte wird immer kleinteiliger dokumentiert, wie eine Fahrt genau abläuft. Was ist der Grund dafür?

Im Lieferverkehr ist die Zeit vermutlich das höchste Gut. Sowohl Fahrer als auch Unternehmer und letztlich Kunden haben ein großes Interesse daran, Lieferungen schnellstmöglich abzuwickeln. Allerdings ist es wichtig, dass die Fahrer auf sich selbst achten und die nötigen Pausenzeiten einhalten – schließlich dient die Einhaltung der Lenkzeit-Regeln der Verkehrssicherheit und damit auch der eigenen Gesundheit.

Leider kommt es vor, dass Fahrer aufgrund des zeitlichen Drucks versuchen müssen, die Limits bis auf das Letzte auszureizen. Auch zu Übertretungen kann es kommen – ein Umstand, an dem eigentlich weder Fahrer noch Gesetzgeber ein Interesse haben. Sogar Manipulationen werden, gerade bei älteren Geräten, teilweise vorgenommen, um noch mehr Zeit rauszuholen: Ein großes Problem, wie die Polizei beim Fernfahrerstammtisch betonte. Denn die Datenfälschung kann massive Strafgelder und Sanktionen nach sich ziehen – ein Schritt, zu dem man sich nicht hinreißen lassen sollte.

Hier gilt es, Aufmerksamkeit zu schaffen – damit Fahrer nicht aufgrund des Drucks zu solchen Schritten gezwungen werden. Hier sollten auch Disponenten und Unternehmen ins Boot geholt werden. Wie seht Ihr das? Könnt Ihr von ähnlichen Fällen berichten? Erzählt es uns in den Kommentaren!

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Was für einen Fahrtenschreiber benutzt Ihr?

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