Zu Gast bei der Spedition Wirtz

Der Himmel ist mit grauen Wolken verhangen. Kühler Nieselregen fällt und der raue Wind fühlt sich auch alles andere als gemütlich an: Unser Besuch bei der Spedition Wirtz hätte definitiv ein besseres Wetter verdient. Doch hier, auf dem Hof im Industriegebiet Bornheim Süd 1, scheint die Sonne trotzdem.
Der Himmel ist mit grauen Wolken verhangen. Kühler Nieselregen fällt und der raue Wind fühlt sich auch alles andere als gemütlich an: Unser Besuch bei der Spedition Wirtz hätte definitiv ein besseres Wetter verdient. Doch hier, auf dem Hof im Industriegebiet Bornheim Süd 1, scheint die Sonne trotzdem.
Zumindest im übertragenen Sinne: Fährt man auf das Gelände, wird man von zahlreichen Fahrzeugen begrüßt, von denen einem das große Sonnenlogo der Spedition entgegenscheint. Geschäftig geht es hier zu, Minute um Minute fahren neue LKW an und lösen die Kollegen ab, die sich gerade auf Tour machen. Überall gibt es was zu entdecken: Links, von der Einfahrt aus gesehen, fällt ein großer, historischer Eisenbahnwaggon auf, während sich rechts vom Eingang ein altes Bahnsignal in die Höhe streckt. Überall sieht man kleine Anleihen aus der Eisenbahnwelt, während drumherum gearbeitet wird. An der einen Ecke wird abgeladen, an der anderen getankt – ganz schön viel los!
So entsteht trotz des ungemütlichen Wetters ein freundlicher Ersteindruck – und der verstärkt sich in der Büro-Etage des Komplexes nochmal. Das Treppenhaus ist mit bunten Gemälden geschmückt, der Eingangsbereich kombiniert Küche und einen gemütlich gestalteten Sitzbereich. Darüber prangt ein großes Bahnhofsschild – und oben unter der Decke fährt doch tatsächlich ein kleiner Modellzug durch die Gegend!
Ein Betrieb mit Geschichte
„Das stammt aus meiner Kindheit“, erklärt uns Geschäftsführer Wilfried Wirtz, der die Geschicke der Spedition seit 1987 leitet: „Ich hab als Kind eine Modell-Eisenbahn zu Weihnachten bekommen, daraus ist das erwachsen.“ Das Bahnsignal vor der Tür zeige an, ob er aktuell im Hause sei, oder nicht, wie er uns mit einem Schmunzeln verrät. Und auch der Waggon steht da nicht einfach so rum: „Ich wollte als Kind immer einen Waggon im Garten haben, doch meine Eltern hatten was dagegen. Dann haben wir 2009 einen gekauft und ihn entsprechend umgebaut. Prellbock, Signale – alles was dazu passt.“
Dieser Wagen ist es nun, der draußen auf dem Gelände steht und beispielsweise für Events gemietet werden kann. Doch abgesehen von den klassischen Bahnelementen steckt auch generell ganz schön viel Persönlichkeit und Historie in dem Betrieb: „Mein Urgroßvater hatte den Betrieb schon aus dem Obst- und Gemüsehandel, dann meine Eltern. Und ich bin 1984 als erster Mitarbeiter in die Firma eingestiegen und LKW gefahren“, erklärt Wirtz. Die familiäre Verbindung wird auch an anderen Stellen sichtbar: Die Gemälde im Büro und teilweise auch die Designs der LKW im Fuhrpark stammen von Wirtz’ Tochter: „Und heute haben wir ca. 100 Mitarbeiter.“
Ein flexibler Fuhrpark
Diese Mitarbeiter sind nun vor allem für die Bereiche Obst/Gemüse/Frische, aber auch für Transporte hochsensibler Grundstoffe für Medikamente und Sicherheitstransporte zuständig. Insgesamt 60 eigene Fahrzeuge und 20 weitere Unternehmerfahrzeuge stehen der Spedition zur Verfügung. Das ermöglicht viel Flexibilität – und die braucht es auch: „Die Kunden wollen im Grunde ,heute bestellen und gestern geliefert’. Wir können europaweit und deutschlandweit gut reagieren. Das ist eine Spezialität von uns.“
Dass die Spedition flexibel agieren kann, bewies sie spätestens vor fünf Jahren: Da raffte ein plötzlicher Brand in der Elektronik den Bürokomplex dahin und man stand plötzlich komplett ohne Technik da: „Der Brand hat die komplette Büro-Etage auf einer Seite durch Brand vernichtet, auf der anderen Seite durch Rauch“, erinnert sich Wirtz: „Wir mussten reagieren.“ Und da kam ein alter Bekannter ins Spiel: „Wir haben draußen ja unseren Waggon stehen – und da haben wir unser erstes Büro eingebaut“, berichtet Wirtz.
Plötzlich wurden die Geschicke aus der Eisenbahn heraus geleitet: „Wir hatten kein Internet, wir hatten kein Telefon, keinen Drucker, keinen Kopierer, gar nichts mehr. Wir haben also im Waggon mit dem Handy disponiert und alles aufgeschrieben – wie früher.“ Danach kam ein Container hinzu, in dem die Spedition neun Monate lang saß, bis das Bürogebäude abgerissen und neu errichtet war. Eine Zeit voller Herausforderungen, die man aber meisterte: „Wir hatten Kunden, die sagten, sie hätten es nicht gemerkt, wenn sie es nicht gewusst hätten. Da muss ich die Mitarbeiter loben“, erinnert sich Wirtz.
Was sind eigentlich Sicherheitstransporte?
Heutzutage ist die Technik wieder voll im Einsatz. Und das dürfte gerade beim Thema Sicherheitstransporte auch nahezu unerlässlich sein: Prokurist Dieter Guckes gibt uns einen kleinen Einblick, wie diese Transporte funktionieren. „Der Sicherheitstransport fängt bei der Planung an. Die fällt präziser aus als bei einem normalen Transport“, erklärt der Sicherheitschef der Firma.
Anhand von Datenbanken werden etwa risikobehaftete Routen ausgeschlossen und sichere Strecken geplant. Spezielle Sicherheitsparkplätze gehören ebenfalls dazu – die neben einer Umzäunung und Überwachung auch ein gutes Restaurant und Sanitäranlagen für die Fahrer bieten sollen. Und kommt es doch mal zu einem Problem, kann die Spedition aus der Ferne eingreifen: „Wir haben elektronische Verriegelungen, die wir von hier aus aktivieren können. Dann kann selbst der Fahrer nicht mehr öffnen“, erklärt Guckes. Kommt es doch mal zu Problemen, können die Behörden umgehend informiert werden – egal, ob in Deutschland oder international.
Auch beim Thema Medikamententransport ist eine ständige Überwachung nötig – aber nicht nur wegen möglicher Übergriffe: „Die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Wagen müssen überwacht werden. Wir sehen das in Echtzeit, können aber auch längere Zeiträume genau nachvollziehen“, erklärt Guckes: „Gibt es eine Abweichung, kommt es ein festgelegtes Protokoll zum Einsatz, das durchgeführt wird.“
Die ersten Personen, die in einem solchen Fall reagieren können, sind dabei die Fahrer. Doch auch die Spedition Wirtz hat unter dem Fahrermangel zu leiden: „Ja, das wird sich auch nicht ändern. Der Job ist nicht familienfreundlich, da haben wir auch Probleme“, erklärt Geschäftsführer Wirtz. Auf unterschiedlichsten Wegen ist die Spedition immer auf der Suche nach Fahrern – und hat sich zum Beispiel der Idee verschrieben, explizit Fahrerpaare einzustellen: „Viele Fahrer sind privat ein Paar“, erklärt Wirtz. „Wie die das immer machen, auf drei Quadratmetern immer zusammen, das weiß ich auch nicht. Aber sie machen europaweite Touren und haben auch schöne Erlebnisse.“
Dass die Fahrer sich wohlfühlen, scheint ihm eine Herzensangelegenheit zu sein. Er kennt den LKW schließlich selbst aus der Fahrerperspektive: „Das ist auch eine Grundvoraussetzung, wenn man eine Spedition leitet, finde ich“, so Wirtz.
Ein Großteil der Fahrzeuge ist übrigens mit den Reifen der Serie SEMPERIT RUNNER ausgestattet, erzählt Wirtz: „Da wir so 100, 150 Reifen im Jahr brauchen, ist mir ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis wichtig“, erklärt der Geschäftsführer und verweist auf die vielen Touren seiner Spedition: „Die hochpreisigen Markenprodukte kamen für uns dann einfach nicht mehr in Frage, weil das zu teuer wurde. Wir haben die Alternative Semperit ausprobiert und der hat uns, unseren Fuhrparkeiter und unsere Fahrer überzeugt. Ich selber habe ihn auch mal Probe gefahren und festgestellt: Der ist gut.“
Die Reifenserie SEMPERIT RUNNER sind für den für den Nah- und Fernverkehr konzipiert. Mehr Infos unter: www.semperit-lkw-reifen.de
Einen genaueren Einblick in den Alltag der Spedition findet Ihr hier in unserem Videobeitrag. Schaut gleich mal ’rein!
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