Unternehmensschutz und Werkfeuerwehr

Auch abseits der Autobahnen gibt es Berufskraftfahrer, die unermüdlich dafür sorgen, dass der Laden läuft. Immer wieder trifft man auf Spezialfahrzeuge und ebenso spezielle Fahrer, ohne die der Alltag nicht so laufen würde, wie man ihn gewohnt ist. Ein solcher ist Olaf Sevekow, der im Unternehmensschutz von Continental tätig ist – oder, wie es früher hieß: In der Werkfeuerwehr.
Hört man den Begriff zum ersten Mal, fragt man sich vielleicht aus einem Reflex heraus: „Was ist eigentlich eine Werkfeuerwehr? Gibt es in Betrieben wirklich so viele Brände, dass man eine hauseigene Feuerwehr benötigt?“ Wir nehmen es direkt vorweg: Nein, das ist nicht direkt der Fall. Zumindest nicht komplett – denn hinter einer Werkfeuerwehr steckt weit mehr als nur das reine Löschen von Bränden. Worum geht es da konkret?
Das kann vermutlich niemand besser erklären als Olaf Sevekow. Sevekow ist nämlich bereits seit 30 Jahren im Unternehmensschutz tätig, der sich früher einmal „Werkfeuerwehr“ nannte: „Das ist umbenannt worden, aber wir haben noch immer die Funktionen einer Werkfeuerwehr“, erklärt der erfahrene Koordinator vom Standort Vahrenwald. Und der neue Name passt auch besser, schaut man sich an, was Sevekow und seine 60 Kollegen über drei Werke verteilt alles leisten.
Denn das Löschen von Feuern, das steht zum Glück nicht jeden Tag auf der Tagesordnung. Stattdessen tut Sevekow tagtäglich alles dafür, dass das eben auch so bleibt: Einmal am Tag wird das Werk für umfangreiche Kontrollgänge begangen. „Wir prüfen die Feuerlöscher, wir prüfen die Wandhydranten, Brandschutztüren, Sprinkler- und Löschanlagen“, erklärt er: „Das ist gleichzeitig förderlich für die Ortskunde im Betrieb, dass man sich da auskennt.“
Damit ist es aber lange nicht getan: In allen möglichen Bereichen ist der Unternehmensschutz tätig. Dazu gehört die Aufnahme von Diebstählen oder Verkehrsunfällen, aber auch Brandprävention: „Wenn die Kollegen flexen, schweißen, immer wenn Wärme und Funken entstehen, muss das einer unserer Mitarbeiter genehmigen. Auch danach müssen wir das prüfen, um Brände zu verhüten“, so Sevekow. Außerdem kümmert sich sein Team um den Rettungsdienst – und das 24 Stunden am Tag, rund um die Uhr, das ganze Jahr über.
Der Unternehmensschutz befindet sich in ständiger Bereitschaft, zu helfen, wenn es brennt – im übertragenen, aber auch im wortwörtlichen Sinne. Denn wie bereits erwähnt, steckt in dem Unternehmensschutz eben auch die Werkfeuerwehr. Und sobald ein Notfall ansteht, muss es schnell gehen.
Ein vielseitiges Gefährt
Kommt es zu einem Rettungseinsatz oder einem Brand, wird der Fuhrpark des Unternehmensschutzes aktiv: „Fahrzeuge spielen für eine Feuerwehr eine wichtige Rolle. Sie bringen die Materialien zur Einsatzstelle. Bestimmte Dinge können im Betrieb parat liegen, aber eben nicht alles“, erklärt Sevekow. Seinem Team steht dabei jeweils ein „Mehrzwecklöschfahrzeug“ (MLF) pro Werk zur Verfügung, dazu kommen je ein kleineres Werkzeug-Fahrzeug und ein Gerätewagen.
Das MLF bietet Platz für sechs Personen und ist quasi das Schweizer Taschenmesser unter den Fahrzeugen: „Wir können mit dem Fahrzeug löschen und technische Hilfeleistungen bieten“, erklärt Sevekow: „Das Fahrzeug kommt für alle Rettungsteams-Einsätze, alle Brandeinsätze und alle technischen Hilfsleistungen zum Tragen. Da ist auch das Material für den Rettungsdienst drauf, also ein Rettungsrucksack und ein AED – ein automatischer externer Defibrillator – sowie eine Tasche für die Beatmung“, so Sevekow. Dazu kommen Pumpen, die zum Einsatz gebracht werden, wenn beispielsweise Wasserschäden oder ausgelaufenes Öl beseitigt werden müssen.
Ziemlich viele Funktionen, die man da beherrschen muss. Ist man auf dem Fahrzeug unterwegs, sollte man idealerweise einen Führerschein und einen Pumpen-Maschinisten-Lehrgang haben sowie weitere Lehrgänge aus dem Bereich der Feuerwehr: „Es gibt beispielsweise einen Grundlehrgang und einen Truppführerlehrgang, die in so einer Laufbahn dazugehören“, erklärt Sevekow. Aber abseits der Lehrgänge gibt es eine Fähigkeit, die jedes Mitglied zwingend benötigt: „Als Mitglied der Feuerwehr braucht man Teamfähigkeit. Das ist das wichtigste. Alleine ist man da nichts. Egal, ob man Chef oder in der Mannschaft ist, das ist völlig egal. Teamfähigkeit ist das A und O.“
Arbeiten alle gut zusammen, können Notfälle am besten bewältigt werden. Apropos Zusammenarbeit: Bei schweren Bränden unterstützt die Berufsfeuerwehr den Unternehmensschutz mit weiteren Löschkräften. Natürlich tut der Unternehmensschutz alles dafür, dass es nicht zu solchen Einsätzen kommen muss, doch manchmal lässt es sich trotz aller Prävention nicht verhindern. Und gerade in der Nacht kann das eine ziemliche Herausforderung sein – denn, wie gesagt: Der Unternehmensschutz muss allzeit bereit sein.
„Die Hauptproblemzone ist das ‚Nachts-aus-dem-Bett-springen‘. Man hat ja unterschiedliche Phasen: Mal fällt es ganz leicht, aus dem Bett zu springen – und mal muss man sich erstmal schütteln und weiß gar nicht so genau, wo man ist“, erzählt Sevekow: „Wenn man dann aus so einer Tiefschlafphase heraus ins Auto springen und losfahren muss – das ist schon schwierig. Gerade nachts, wenn vielleicht noch schlechtes Wetter ist und schlechte Sichtverhältnisse herrschen. Das ist dann schon anspruchsvoll.“ Im Gegensatz zu den Unermüdlichen auf der Autobahn fährt man als Werkfeuerwehrmann nicht 100.000 Kilometer im Jahr, sondern immer nur kurze Strecken: „Dann aber so plötzlich aufspringen, ins Auto springen und dann auch alle Geräte bedienen können – das muss jeder Feuerwehrmann können.“ Ungefähr einmal im Monat erlebt Sevekow eine solche Situation, erklärt er. Auch bei Unternehmensschutz ist man nun mal unermüdlich im Einsatz.
In den kommenden Wochen werden wir uns das Thema Spezialfahrzeuge ein wenig genauer anschauen. Habt Ihr spezielle Wagen im Betrieb? Erzählt es uns in den Kommentaren!
Fotonachweis: © AdobeStock creativenature.nl / Nikola Spasenoski / silentalex88

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