Tempo-Limit auf der Autobahn – Wie würdet ihr das finden?

In Deutschland wird immer wieder über ein Geschwindigkeits-Limit auf der Autobahn diskutiert. Wir wollen wissen: Wie seht ihr das?
Das ist der aktuelle Stand: Für LKWs gilt bereits eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h, PKWs dürfen zurzeit auf etwa 30% der Autobahn unbegrenzt fahren.
Über eine Begrenzung wird immer wieder diskutiert. Doch sowohl Politik als auch Bürger sind sich uneinig, ob ein Tempolimit von 130km/h eingeführt werden sollte.
Bei den Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl 2021 war ein Tempolimit mit 130 km/h auf den deutschen Autobahnen ein großer Punkt, der letztendlich aber nicht durchgesetzt wurde. Somit können PKWs auch weiterhin unbegrenzt auf den Autobahnen unterwegs sein.
Doch die Diskussion um eine Begrenzung kommt immer wieder auf.
Es gibt viele Punkte, die für oder gegen ein Geschwindigkeits-Limit auf der Autobahn sprechen:
- Mehrere Umfragen zeigen, dass über die Jahre der Wunsch der Bürger gewachsen ist, eine Geschwindigkeitsbegrenzung einzuführen. Inzwischen sind viele Menschen dafür (via Statista).
- Allerdings fühlen sich auf der Gegenseite Menschen eingeschränkt in ihrem Fahrverhalten und argumentieren damit, dass es auf manchen Abschnitten der Autobahn keinen Grund für ein Limit gäbe. Man könne durch eine flexible Beschilderung Anpassungen an die Verkehrslage vornehmen.
Außerdem zählen die Autobahnen als die sichersten Straßen Deutschlands – mit vergleichsweise weniger Verkehrstoten als etwa auf der Landstraße (12 % Autobahn, 60% Landstraße – via Zukunft Mobilität).
Diese Zahl ist jedoch immer noch deutlich höher als in anderen Ländern Europas, in denen es ein Geschwindigkeits-Limit gibt (etwa 8%). Die Unfallgefahr ohne Tempolimit ist also erwiesenermaßen höher als mit.
Auch LKWs geraten oft in Unfälle, bei denen häufig PKWs die Unfallgegner sein können. Gerade bei Sattelzugmaschinen ereignen sich mit 48% die meisten Unfälle auf der Autobahn (via Risiko-Check). Das ist nicht nur gefährlich, sondern verursacht auch Staus, die den engen Zeitplan der anderen LKWs behindern und Fahrer viele Nerven kosten können.
Für die Umwelt ist das auch nicht gut und zudem kommen Raser meist nicht viel schneller ans Ziel. Dazu kommt die Frage der Sparsamkeit – denn langsameres Fahren verbraucht weniger Sprit. Das hilft natürlich, wenn man nachhaltig und kraftstoffsparend fahren möchte.
Ein großer Punkt jedoch ist die Wirtschaft. Die deutsche Autoindustrie zeichnet sich durch die Konstruktion schneller Autos aus, die auch im Ausland guten Absatz finden. In den USA zum Beispiel gilt ein deutsches Auto als Statussymbol. Mit einem Geschwindigkeits-Limit könnte man diesem guten Ruf einen Dämpfer verpassen.
Aktuell ist aber auch der Klimawandel ein großes Thema. Ein Tempolimit hätte große Vorteile für die Umwelt: Bei einem Tempolimit von 130 könnten knapp 2% der gesamten CO2-Emissionen des Straßenverkehrs eingespart werden.
Viele Punkte, die es zu beachten gilt. Was haltet ihr von einem Geschwindigkeits-Limit? Würde es euch das Fahren erleichtern, wenn auch PKWs sich an eine bestimmte Geschwindigkeit halten müssten? Schreibt es uns in die Kommentare!
Fotonachweis: © Adobe Stock Stockhausen | Olivier Le Moal

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Zum Thema Umwelt: darf ich dan mit mein elektro Auto unbegrenzt schnell fahren?
Und bekommen wir dan auch Garantien, wie zum Beispiel weniger Staus? Die meisten Staus sind jetzt da wo es eh schon eine Beschränkung gibt.
Tepolimit 500km/h ist die Lösung.
Für die einen gibt es endlich ein Tempolimit, Politik hat was umgesetzt, rasen geht auch weiterhin.
Macht das nicht alle glücklich?
Tempolimit braucht kein Mensch, diejenige die 130 auf Autobahnen fahren wollen, können das heut schon tun. Jedem ist freigestellt ob er Sprit sparen möchte bzw. der CO Ausstoß verringern möchte. Es gibt genug andere Länder die Vielzahl mehr an CO 2 ausstoßen wir wir. Aber immer wir sollen die Vorreiter spielen.
Na dann zählen Sie uns mal bitte all die vielen Länder auf, die Pro Kopf gerechnet mehr CO2 raus blasen!
Die ganzen Helden ,die immer daherlabern dass aeder freiwillig 130Km/h schon etzt fahren kann dürfen mir das gerne mal auf 100km Autobahn beweisen ! Ich gebe ihnen dazu gern unseren 2.Wagen einen Smart . Da kannn man nämlich nicht bescheißen . Der läuft nur 135km/h . Und dann will ich sehen wie die Helden auf Dauer 130 fahren wenn auf der rechten Spur alle paar Meter ein LKW keine 100 fährt , und sich ein Großteil der linksgfahrenden bei edem Überholvorgang so benimmt als dürfe man links nur 200km/h fahren !
Ja ja liebe Regierung genau so ist es. Ganz davon abgesehen, dass ich die CO2-einspar Berechnungen von 2 Mio. Tonnen bei einem Tempolimit anzweifle, glaube ich auch nicht, dass der Klimawandel rein Menschengemacht ist. Wie uns die Greta, DUH und Grüne und Umweltverbände immer gerne behaupten 👍
Es geht um mehr als das Tempolimit.
Brauchen wir wirklich noch mehr staatliche Bevormundung? Die Grünen wollen uns vorschreiben was wir essen, wie wir bauen und wie schnell wir fahren dürfen (und vieles mehr).
Muss das sein?
Vielen ist offensichtlich noch nicht klar, dass rein elektr. Autos im Kommen sind und die meisten (insb. günstigeren, auch wenn die auch kein günstiger Spaß sind) nur max. 160km/h fahren können. Aufgrund der geringeren Reichweite und Ladegeschwindigkeit gibt’s ohnehin mehr Motivation es nicht zu übertreiben. Zudem haben die lt. Regierung 0g CO2/km.
Richtige Staus gibt’s heute schon meist nur dort wo entweder schon ein festes Tempolimit ist oder ein Unfall, Baustelle (mit temporärem Tempolimit nur wg. z. B. der Baustelle) oder so ist.
Als ich das letzte Mal Studien zum Thema Tempolimit auf dt. Autobahnen gelesen habe (die wohl immer wieder zitiert wurden), waren die Verbrauchsannahmen vom Anfang/Mitte der 2010er-Jahre. Durch die seit Ende der 2010er-Jahre existente Förderung von Autos die man mit Strom aus dem Stromnetz laden kann, verringert sich der CO2-Ausstoß bzgl. dessen was das Auto während der Fahrt vor Ort abgibt immer stärker. Zumal die rein elektr. Autos immer höhere Reichweiten haben, sodass sie eher auch auf der Autobahn gefahren werden.
Zudem: Schon längst fahren die meisten wg. den Spritpreise selten >130km/h. Und wenn sie mehr als 130km/h fahren dann meist um eine Lücke weiter vorne zu nutzen um keinen Bremswelle nach hinten zu verursachen in dem sie sich sonst irgendwo reinquetschen, was in der Folge bei dichterem Verkehr spätestens weiter hinten einen Stau verursacht.
Der Artikel ist einigermaßen ausgewogen. Auch wenn es sinnvoller aber etwas aufwändiger ist, die Unfälle z. B. mit den Personen-km in Relation zu setzen. Da wo viele Leute fahren, passieren eher Unfälle. D.h. in absoluten Zählen könnte es theoretisch auf den Landstr. weniger Unfälle geben auf der Autobahn. Wenn aber auf den Autobahnen viel mehr los ist auf den Landstr., relativiert sich das eben.
Glaube da ist aber grobe Ungenauigkeit im Artikel. Auch in den Quellen die ich gefunden habe stand meist nicht klar drin, ob in den Statistiken wo’s nur „limitiert“ und „unlimitiert“ gibt, wo dann ein Abschnitt dazugehört wo nur zeitweise unlimitiert ist (z. B. Limit bei Regen oder wg. Lärm nachts ein Limit oder wg. viel Verkehr tagsüber ein Limit). Kenne einige längere Abschnitte, die so ein „Zwischending“ sind.
Mein Fazit: Mit der Tempolimit-Diskussion hat man sicherlich schon mehr Energie sinnlos verbraten als man jemals mit einem Tempolimit im bisher unlimitierten Bereich real einsparen kann.
notting
Wer nur 100/80/30 fahren will, soll das tun. Aber warum müssen die immer versuchen, die, die das nicht wollen zu gängeln?
Hier wie dort wird diese moralische Überheblichkeit sichtbar.
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