Berufskraftfahrer sind gefragt

von | 22. Aug. 2019

Es fehlt an Fahrern. Deutlich. So lässt sich der Tenor zum Thema „Fahrermangel“ wohl kurz und bündig zusammenfassen. Das Problem: Während viele LKW-Fahrer aus dem Beruf ausscheiden, kommen zu wenig neue Fahrer nach. Die Gründe (ebenfalls, in aller Kürze): Zu wenig Anerkennung des Berufs, mangelnde Bezahlung, schwierige Arbeitszeiten.

So zumindest denken viele, wenn man sie auf den Beruf des Kraftfahrers oder der Kraftfahrerin anspricht. Dazu kommen Parkplatzmangel, Stresssituationen und natürlich eine gewisse Gefahr auf der Autobahn- Diese Probleme sind seit vielen Jahren bekannt, dennoch ist der Gedanke daran immer noch fest mit dem Berufsbild der LKW-Fahrer verbunden. Eine schwierige Situation.

Der Fahrermangel bietet eine Chance für Bewerber

Von dieser können Neu-Fahrer aber profitieren. Das stellte die Expertenorganisation DEKRA fest. DEKRAs Vision beinhaltet, für die Sicherheit von Menschen im Umgang mit Technik und Umwelt zu sorgen – bei der Arbeit, zu Hause und im Verkehr. Unter anderem erstellt DEKRA regelmäßig einen Arbeitsmarkt-Report, der sich mit folgender Frage beschäftigt: Für welche Tätigkeitsfelder suchen Arbeitgeber die meisten Fachkräfte und in welchen Bereichen entspannt sich die Nachfrage?

Hier geht’s zu einem Video, dass Euch zum „Arbeitsmarkt-Report“ kurz und knapp einen Einblick gibt.

Der Fahrermangel hat sich zu einem europaweiten Problem entwickelt

Zur Beantwortung dieser Frage hat DEKRA sich der Analyse von Jobangeboten gewidmet. Und die zeigt: Es gibt eine Menge Lücken zu schließen. Der boomende Onlinehandel hat eine Menge Stellen im Vertrieb und in der Lagerlogistik geschaffen – dass da nochmal zusätzliche Fahrer gebraucht werden, ist also klar. Laut Report ist der Fahrermangel mittlerweile kein deutsches Problem mehr, sondern ein Europäisches. Bis 2027 könnten demnach 185.000 Lkw- und Busfahrer fehlen, neue Fahrer seien allerdings vielerorts nicht zu finden.

Das Angebot macht den Preis – eine gute Verhandlungsposition für Fahrer

Das verstärkt die Verhandlungsposition in Einstellungs- und Gehaltsgesprächen für Bewerber deutlich. Der Report spricht von einer Situation für Bewerber, die so gut ist, wie nie zuvor. Hier spielt natürlich der Bewerbermangel eine Rolle: Unternehmen fällt es immer schwerer, die offenen Fahrerstellen zu besetzen. Dementsprechend sind sie leichter dazu zu bewegen, Zugeständnisse zu machen – etwa hinsichtlich verschiedener Boni, Arbeitszeiten oder der grundsätzlichen Bezahlung.

Praxis ist besser als Theorie – Fahrer mit Berufserfahrung punkten

Gesucht werden weiterhin Arbeitskräfte, die vor allem praktische Erfahrungen in der Ladungssicherung und dem Be- und Entladen mitbringen. Danach folgen die Montage und LKW-Wartung. Einen Umschwung gab es bei der „Erfahrung im Auslieferungsverkehr“ – während diese 2016 noch eine große Rolle für Arbeitgeber spielte, ist diese mittlerweile deutlich weniger gefragt.

Auf Seiten der Soft Skills ist Arbeitgeber die Verlässlich- und Genauigkeit eines Fahrers das höchste Gut. Danach folgen Teamfähigkeit, zeitliche Flexibilität, Selbstständigkeit sowie körperliche Belastbarkeit.

Wie seht Ihr das? Überlegt Ihr aktuell, den Beruf des Kraftfahrers anzunehmen oder seid ihr schon längst auf der Autobahn? Wie sieht Eure Arbeitssituation aus? Erzählt es uns in den Kommentaren!

Fotonachweis: © Adobe Stock | Africa Studio, MH

Plant Ihr, eine Stelle als Fahrer oder Fahrerin anzunehmen?

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