Hatschi!

von | 26. Feb. 2019

Wenn dieses fiese Frösteln hochkommt, der Kopf wie verrückt pochert und die Nase sich tropfend zu Wort meldet, wird es Zeit einer aufkommenden Erkältung Einhalt zu gebieten. Nicht, dass diese gruselige und genauso berühmte Männergrippe aufzieht. Bitte nicht. Jetzt kann man natürlich die Chemiekeule auspacken oder auf Tipps und Tricks von Muttern, Freunden oder auch Kollegen hören.

Ich schwöre, dank meiner Kollegin und Freundin Uli, auf eine natürliche Lösung. Wasser aufkochen, ein paar geriebene Scheiben Ingwer, etwas Thymian und Salbei hinzufügen und mit einem Spritzer Zitrone verfeinern. Nun kurz warten, bis die Kräuter und der Ingwer absinken und: Prost Gesundheit! Gerne mehrmals am Tag wiederholen. Das hilft zumindest bei mir prima und schmeckt auch noch. Jetzt habe ich das Glück, auf meinem Balkon immer Thymian und auch Salbei (winterfest) stehen zu haben und Ingwer bei jedem Gemüsehändler um die Ecke zu bekommen ist. Der Spritzer Zitrone kommt aus der Flasche muss ich zugeben. Geht aber auch frisch. 

Ein absoluter Gesundbrunnen-Drink. Man sagt ja sowieso, dass viel trinken helfen kann. Ist also mit einem Kräutertee gleichzusetzen. Empfohlen werden auch Kamillentee (damit kann man mich persönlich ja eher jagen als dass ich damit Viren oder Bakterien davonjage), Lindenblütentee oder Holunderblütentee. Letzteres gilt gemeinhin als absolutes Superfood. Da müssen es nicht gleich Goji, Chia und Co. sein. Das im Fruchtfleisch enthaltene Eisen wird aufgrund des ebenfalls hohen Vitamin-C-Gehalts besser resorbiert. Gesundes Essen muss also nicht über Tausende von Kilometern über den Teich transportiert werden, sondern lieber von Euch nur wenige Kilometer zum nächsten Supermarkt. Und ist dadurch auch viel günstiger. Zu deutschen Superfoods gehören auch der Sanddorn – gerade im Norden sehr beliebt — schwarze Johannisbeeren, Grünkohl, Kirschen sowie Blaubeeren.

Aber ich schweife etwas ab. Zurück zum Thema: Inhalieren wird ja oft von Ärzten empfohlen. Ich habe das aber nicht immer als so wirklich angenehm empfunden. Aber wie sagt man: wer gesund bleiben will … muss leiden. Oder so ähnlich. Oma schwor immer auf die gute alte Hühnersuppe (wirkt wirklich antibakteriell und schleimhautabschwellend). Das ist schon viel besser. Heiß. Dampfend. Und dazu noch lecker. In Thailand ist es die sogenannte Tom-Yum-Suppe (Chili, mal wieder Ingwer, Knoblauch, Koriander und Zitronengras). Die Suppenschärfe macht bekannterweise schon mal die Nase frei.

Gute Idee. Wir schauen mal was in anderen Ländern so empfohlen wird. In Schottland, warum bin ich nicht überrascht, ist es der Whisky. Gemischt mit Blütenhonig und Zitronensaft und 150 ml kochendem Wasser. Verfeinert mit Gewürznelken, Sternanis und Zimt. Klingt lecker. Werde ich gerne mal testen. Natürlich nach der Fahrt. Logisch. In Russland hilft die Rote Bete. Mit einer Pipette etwas vom Saft einer Rote-Bete-Rübe vom Markt ins Nasenloch geben. 5 Tropfen. Das Betain und die enthaltenen Vitamine bekämpfen Bakterien und sollen die Durchblutung fördern. Und wenn wir schon in Russland sind, spielt natürlich der Wodka eine Rolle. Mit ausgepressten Knoblauchzehen. Na dann.

In Armenien setzt man dagegen auf Rettich. Mit Honig in Wasser aufgelöst. In Ägypten ist es die Myrrhe aus der Apotheke. Ein paar Tropfen in ein Wasserglas. Ich weiß gar nicht, ob es sowas bei uns auch in der Apotheke gibt. Also, wenn Ihr mal im Urlaub dort seid, bringt was mit. Würde das gerne probieren.

Was es sonst noch so alles gibt: In Brasilien ist es die Acerola-Kirsche, in Chile die Avocado, in Mexiko natürlich Chili, in Australien Teebaumöl und die Österreicher schwören auf Tannenwipferlsaft. Das klingt spannend. Unsere Nachbarn sammeln im Frühjahr hellgrüne Fichten- und Tannentriebe, um einen Hustensaft zu kreieren. Die Spitzen der Triebe sollen in einem Topf über Nacht ziehen. Dann wird das so lange gekocht, bis die „Wipferl” hell werden. Dazu den Saft einer Zitrone und 1 Kilo Honig für den Geschmack. Ab in eine Flasche und verschließen. Fertig ist die Wundertinktur. Sieht bestimmt schön aus. Und wenn das dann noch wirkt …

Bevor ich bei der nächsten Niesattacke um die Welt reise, um mich mit exotischen Hausmittelchen einzudecken, hier schnell noch meine altbewährte Top Five im Kampf gegen die Triefnase:

1. Hände waschen! 

Summe in Gedanken 3 x Happy Birthday, während Du Deine Hände einseifst und Du kannst sicher sein … die richtige Zeit!

2. Kuscheln verboten!

Ja, das klingt hart. Körperkontakt sollte sich während der Erkältungswelle allerdings auf das Nötigste beschränken. Also lieber auf das Begrüßungsküsschen zwischen den Lieblingskollegen verzichten. (Den Ehepartner aber bitte nicht ohne Erklärung zurückweisen, da könnte der Haussegen schnell schief hängen.)

3. Viel trinken!

Man kann es nicht oft genug sagen: Die Schleimhäute wollen gut befeuchtet werden, damit Bakterien und Viren es sich nicht zu gemütlich machen können.

4. Ausreichend Schlaf!

Wenn das Immunsystem ohnehin schon geschwächt ist, bitte nicht noch Extraschichten nach Feierabend einlegen. Lieber auf’s Ohr hauen und Du wirst merken, dass Dein Körper zügig wieder Energie tankt. Ausruhen wirkt manchmal wahre Wunder.

5. Frische Luft!

Wenn schon kein Spaziergang drin ist, lüfte wenigstens regelmäßig Deinen Aufenthaltsraum. Ob nun Führerhäuschen oder Wohnzimmer: Durch den Luftaustausch schlägst Du zumindest einen Teil der fiesen Bakterien in die Flucht. Auch gegen leichte Kopfschmerzen hilft Frischluft wunderbar.

Trotz aller Tipps und Tricks bitte nie vergessen: Wenn sich keine Besserung einstellt, direkt den Arzt aufsuchen. Auch eine leichte Grippe kann verheerende Auswirkungen haben. Bis zu einer Herzmuskelentzündung.

Was mich dann aber mal wirklich interessiert: Was habt Ihr schon mal probiert? Von welchem Wundermittel oder Familienrezept wisst Ihr zu berichten? Oder ist es doch der Gang in die Apotheke? Das berühmte Meditonsin (keine Schleichwerbung, hat bei mir auch wenig geholfen) oder Grippostad (hat mich immer total aus den Socken geworfen)? Ich freu’ mich auf Eure Kommentare. Und… bleibt gesund!

Fotonachweis: © Adobe Stock / Drobot Dean

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1 Kommentar

  1. Danke für die Tipps, aber mich haut so schnell nix um!

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