Wie entstand UTAs TRUCKSTOP?

Spaß und Humor muss man immer ganz hochhalten oder wie seht Ihr das? So einen grauen Einheitsalltag braucht doch niemand. Was mach’ ich denn eigentlich während meiner Ruhezeit? Ah! Bunt muss es sein. Bunte Bilder, witzige Themen, das gefällt mir. Na klar, da muss ich direkt mal schauen, was Uta so macht.
Kennt Ihr Uta? Unter den Berufskraftfahrern hat Comic-Zeichner Bela Sobottke mit seinen Strips rund um Truckstop-Betreiberin Uta eine große Fangemeinde gewonnen. Die Beraterin in allen Lebenslagen hat stets ein offenes Ohr für ihre Stammkundschaft, hört sich deren spannende Stories von der Straße an und versorgt ihre Jungs und Mädels mit lecker Buletten und Bierchen. Natürlich fehlt es ihr auch nicht an Witz.
Der Comic
Wie wurden Uta & Co. denn eigentlich zum Leben erweckt? Comic-Zeichner und Grafiker Bela Sobottke erschuf die Figuren im Auftrag für das Kundenmagazin „OnTour“ der Union Tank Eckstein GmbH & Co. KG (UTA), worin zwischen 2002 und 2015 vierteljährlich ein neuer Comic-Strip erschienen ist. Im Jahr 2015 wurde die „OnTour“ leider eingestellt und somit bedauerlicherweise auch die Abenteuer in UTAs TRUCKSTOP. Unter Euch sind bestimmt auch einige, denen das Kundenmagazin fehlt. Und die gute Uta. Daher etwas Trommelwirbel bitte – dddrrrrrrrrr – 2016 hat der Verlag Gringo Comics einen Sammelband mit sämtlichen Strips herausgebracht!
Die Arbeitsweise
Mich hat ja schon lange interessiert, wie so ein Comic im Einzelnen entsteht. Superklasse also, dass Bela, der sein Kommunikationsdesignstudium im Jahr 2000 als Jahrgangsbester abschloss, sich von mir Löcher in den Bauch fragen ließ. Ich bin ganz hin und weg von seinem persönlichen Einsatz. Apropos „persönlicher Einsatz“: Uta ist im Auftrag für die „OnTour“ entstanden, darf man da trotzdem noch ein hohes Maß eigener Kreativität aufbringen oder wird jeder Bleistiftstrich bis ins Kleinste vorgegeben? „Die Marketing-Abteilung der UTA hatte natürlich ein Wörtchen mitzureden und musste den jeweiligen Strip freigeben. Die Vorgaben bei der Entwicklung des Comics waren, dass es sich weitgehend am Tresen eines Truckstops abspielt und es eine mütterliche Hauptfigur geben sollte. Alles Weitere – die Figuren, ihr Aussehen, und auch die konkreten Geschichten und Gags – kamen von mir“, verrät mir Bela. Das lief mit der Zeit alles so glatt, dass Bela praktisch keine Vorgaben oder Interventionen mehr von Kundenseite bekam.
Die Verbindung
Der Künstler selbst kennt seine Figuren eben immer noch am besten. Sie müssen einem ja auch irgendwie ans Herz wachsen, in Fleisch und Blut übergehen, wenn man 14 Jahre lang mit ihnen arbeitet, lacht und lebt. Nicht nur der Bezug zu den Comic-Charakteren ändert sich – auch die Sichtweise auf die Leserschaft erscheint in ganz neuem Licht: „Wenn man 14 Jahre lang einen Fernfahrer-Comic zeichnet, wächst einem der Berufsstand schon ans Herz. Durch die Beschäftigung mit dem Thema weiß ich die Professionalität in der Branche auch sehr zu schätzen. Wenn z.B. jemand zu mir sagt: ,Mach‘ deinen Road Trip lieber am Sonntag, da dürfen keine Lastwagen auf der Autobahn fahren!`, reagiere ich mit Unverständnis. Mir sind die Profis hinter den LKW-Lenkrädern lieber als jeder Sonntagsfahrer im PKW.“
Die Erfahrung
Natürlich komme ich in dem Zusammenhang nicht umher, nach Belas eigener Truck-Erfahrung zu fragen. Tatsächlich – er ist beim Umzug eines Freundes schon mal mit einem 7,5-Tonner von Leipzig nach Kaiserslautern gefahren. „Meine Pappe gehört noch zu der Generation von Führerscheinen, mit denen das Führen von LKW bis 7,5 Tonnen erlaubt ist. Darüber kann ein echter Trucker natürlich nur schmunzeln, aber ich glaube schon, dass man nach so einer Fahrt ein besseres Gefühl dafür entwickelt, was ein Fernfahrer leistet. Und natürlich spürt man mal am eigenen Leib die Besonderheiten, die das Führen eines so großen und schweren Fahrzeugs mit sich bringen.“ Recherche aus erster Hand ist einfach durch nichts zu ersetzen. Und wie hat sich Bela darüber hinaus auf die Arbeit am Uta-Comic vorbereitet? Durch fleißiges Einlesen in branchenspezifische News zum Beispiel.
Die Erkenntnis
Viel mehr war dazu nicht nötig, denn „der Comic sollte alltägliche Themen und Probleme behandeln, mit denen möglichst jeder etwas anfangen kann“, da musste nicht allzu viel „Berufskraftfahrersprech“ gelernt werden. Am Ende des Tages sind wir alle „Menschen wie Du und ich“ mit ähnlichen Sorgen und Hoffnungen. Ein menschliches Vorbild zu Uta habe es übrigens nicht gegeben, wie Bela auf meine Nachfrage erzählt, „aber sie hat ihr eigenes Leben entwickelt – mir ist, als hätte ich sie tatsächlich gekannt.“
Der Workflow
Ich weiß nicht, wie es Euch so geht; habt Ihr Euch schon mal Gedanken darüber gemacht, welcher Zeitaufwand hinter der Entstehung eines Comic-Strips steckt? Wirklich von der ersten Idee über grobe Skizzen bis hin zur druckfertigen Reinzeichnung? Das bedenkt man als Lesender meistens kaum. Grund für mich, bei Bela nachzuhaken: „Die vier Szenarios für das kommende Jahr habe ich mir immer im Sommerurlaub ausgedacht, da war ich so schön entspannt, dass die Ideen wie von selber kamen. Die zeichnerische Umsetzung folgte dann jeweils rechtzeitig zum Redaktionsschluss für die aktuelle Ausgabe und dauerte im Schnitt einen Arbeitstag. Das variierte ein wenig, je nach zeichnerischer Komplexität.“
Die Belohnung
Und was würde beim zeichnerischen Vater Utas wohl ins Glas und auf den Teller kommen, sollte er mal Halt in ihrem Truckstop machen? „Ein Bier vom Fass und ein Hacksteak. Hacksteak ist schließlich Utas Spezialität!“ Mhm, dazu ließe ich mich wohl auch gern hinreißen. Währenddessen noch im Sammelband schmökern – das würde mir jetzt richtig gut gefallen.
Fotonachweis: © Bela Sobottke

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